GESCHICHTE

Unser Heimatdorf Berfa liegt im Tal des Flüsschens „Berf“, eingebettet zwischen dem Bechtelsberg und der Steinfirst.

 

Der Ort wird erstmals als „berfe“ in einer Urkunde aus dem Jahr 1282 erwähnt. Das im Staatsarchiv Marburg genannte „superior berfe“ am Oberlauf der „Berf“ ist unser heutiges Berfa.

 

Über das wirkliche Alter der Besiedelung gibt es nur Vermutungen. Zwei Hügelgräber am Fuße des Bechtelsberges deuten darauf hin, dass bereits vor 3000-4000 Jahren hier Menschen gelebt haben. Der ursprüngliche Name unseres Ortes „biberaffa“ –gleich Biberwasser- deutet auf die Zeit der 1.Siedlungsperiode von 400 vor bis 400 nach Christus hin, in der es typisch war die Orte nach Tieren oder Wasserläufen zu benennen. Berfa gehört damit zu den ältesten Ansiedlungen unseres Gebietes.

 

Unser Hausberg, der 472m hohe Bechtelsberg, der als der hessische Blocksberg weithin bekannt ist, gibt ebenfalls Zeugnis von einer frühen Besiedlung unseres Raumes. Er war einst eine heilige germanische Kultstätte auf dem die Göttin Berchta - die Verborgene -, eine Abart der Frau Holle verehrt wurde. Der Eingang ihres unterirdischen Reichs war die Hexenkaute, eine trichterförmige, noch heute vorhandene Vertiefung auf der höchsten Erhebung des Berges.

 

Aus der Zeit der Christianisierung belegen Urkunden aus den Jahren 1295 bis 1345, dass Güter von Berfa an Klöster und Kirchen vermacht wurden. Wie aus älteren Berichten hervorgeht soll Bonifatius in unserem Raum missioniert und zwei Kapellen errichtet haben. Aus Aufzeichnungen des Fuldaer Mönches Eberhard geht hervor, dass ein Besitzer seinem Freund Bonifatius in „biberaffa“ eine Schenkung machte. Eine mächtige Buche auf dem Bechtelsberg, bekannt als „Kreuzbuche“, könnte in dieser Zeit gepflanzt worden sein. Sie fiel 1945 einem Frühlingssturm zum Opfer. Mit der Annahme des Christentums verlor der Bechtelsberg für die Bevölkerung seine Bedeutung. Es leben nur noch die Sagen weiter.
 

Die Herrschafts- und Gerichtsverhältnisse von Berfa im Frühmittelalter sind nur wenig bekannt. Die bedeutendsten Grundherren waren die umliegenden Klöster. Bis um 1367 gehörte Berfa zum Ziegenhainer Grafengericht. Danach verschiedenen Lehnsherren und ab 1608 den Hessischen Landesfürsten und denen von Schwertzell.
 

Aus dem Jahr 1586 wird berichtet, dass es in „Obernberff“ 43 „Hausgeseß“ gibt.
 

Im hessischen Mannschaftsregister von 1639 sind 17 Eheleut (Familien) 3 Witwen und 1 Soldat überlebende des 30-jährigen Krieges der mit verheerenden Folgen für Land und Leute in unserer Gegend wütete.
 

In einer Spezialbeschreibung von 1750 wird Berfa mit 41 Wohnstätten und insgesamt 211 Seelen beschrieben.
 

In 1833 zählt Berfa 380 Einwohner. An der Spitze der Gemeinde stand der von den Gerichtsherren eingesetzte „Grebe“.
 

Nach Abschaffung der Zehntgerichte leitete die kurhessische Verfassung von 1831 eine neue Epoche und die Jahrhunderte alte Abschaffung des Lehnswesens ein, sowie später die Abschaffung der Hand- und Spanndienste.
 

Die 1834 erlassene Gemeindeordnung brachte auch unserem Dorf den Beginn der Selbstverwaltung neuer Prägung. An der Spitze des Dorfes stand ein frei gewählter Bürgermeister.
 

Nachdem Berfa bisher zu Kurhessen gehörte, kamen wir 1866 zum Königreich Preußen und verblieben in dem bereits 1821 gebildeten Kreis Ziegenhain.


Seit der Gemeindegebietsreform von 1972 ist Berfa ein Stadtteil von Alsfeld, im neu aus den Landkreisen Alsfeld und Lauterbach gebildeten Vogelsbergkreis.

 

Berfa umfasst eine Gemarkungsfläche von 682 ha und hat heute 511 Einwohner.